Das Musical "Revue"

Die Handlung ist schnell erzählt: Eine 9. Klasse muss kurz vor den Sommerferien im Fach Geschichte ein Repetitorium über sich ergehen lassen. Während dieser langen und langweiligen Doppellektion fallen die einzelnen Jugendlichen einer nach dem anderen in einen Traum und finden sich dort mitten in der besprochenen Szene aus der Vergangenheit. Sie werden als direkt Beteiligte Zeugen der damaligen Vorkommnisse und erfahren die Verhältnisse am eigenen Leib. Beim brüsken Aufwachen im Klassenzimmer – wieder in der Gegenwart – verblüffen sie den Geschichtslehrer mit Detailkenntnissen aus der jeweiligen Epoche.

Das Musical ist als Revue aufgebaut: Die Rahmenhandlung spielt im Schulzimmer, die Rückblicke bestehen aus Szenen um den Brunnen auf dem Stadtplatz von Brunndorf. Einmal steht dort eine römische Villa, wo eine dekadente Gesellschaft ihren Lastern frönt, später das mittelalterliche Bad mit seinen Quacksalbern. Der Zusammenbruch des Ancien Régime mit dem Einmarsch der Franzosen ist ebenso wie die Besammlung der Auswanderungswilligen auf dem Stadtplatz Thema dieser geschichtlichen Szenen. Der Generalstreik, die Anbauschlacht im zweiten Weltkrieg, eine Episode mit italienischen Gastarbeitern in der Hochkonjunktur und Jugendunruhen der 80er-Jahre bilden weitere Kulissen für witzige Szenen. Jeder Rückblick wird durch einen Song, meist mit Tanzszenen, ergänzt und illustriert, und im Schlusssong wird die Frage nach den Lehren aus der Geschichte aufgeworfen.